Ein Mann für gewisse Verhandlungen
Seit Jahren behauptet der Charité-Vorstand, er wolle keinen Konflikt mit den Beschäftigten. Doch als Verhandlungsführer hat er sich einen professionellen Trick-Betrüger eingekauft.
Seit Jahren behauptet der Charité-Vorstand, er wolle keinen Konflikt mit den Beschäftigten. Doch als Verhandlungsführer hat er sich einen professionellen Trick-Betrüger eingekauft.
Der Berliner Charité steht der wohl größte Warnstreik bevor, den es je in einem deutschen Krankenhaus gegeben hat. Wir fragten die Gesundheits- und Krankenpflegerin Grit Wolf, Mitglied der ver.di-Tarifkommission an der Charité, nach den Hintergründen des Streiks. Ein Gespräch über die Ökonomisierung der Krankenhäuser, den Berufsethos in der Pflege sowie über Streikstrategien und Widerstand
In keinem anderen Land Europas gibt es im Verhältnis zu den Krankenhauspatienten weniger Pflegepersonal als in Deutschland. Hierzulande versorgt eine Krankenpflegeperson durchschnittlich 10,3 Patient_innen. In Norwegen sind es lediglich 3,8. [Quelle: Kontraste 2013 auf Grundlage von OECD Daten].
Seitdem Profitorientierung, Wettbewerb und Kostendruck den Krankenhaussektor erfasst haben, haben sich die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten massiv verschlechtert. Der Personalmangel macht eine gute Pflege zunehmend unmöglich. Doch an der Charité haben sich die Kolleginnen und Kollegen aufgemacht diesem System den Kampf anzusagen
In den Kampf um mehr Personal an der Charité kommt Bewegung. Um einen Warnstreik abzuwenden, hat die Klinikleitung nun die Schlichtung angerufen. Dass diese ein akzeptables Ergebnis bringt, ist jedoch unwahrscheinlich.
Veranstaltung zu Arbeitskämpfen im Krankenhaus mit mit Stephan Gummert [ver.di Streikleitung an der Charité Berlin], Kirsten Schubert [Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte] und Gabriele Winker [Sozialwissenschaftlerin] auf dem MARX IS MUSS Kongress 2013. Moderation: Luigi Wolf