Pflege unter Zeitdruck: nächstes Treffen!

Pflege unter Zeitdruck: Gemeinsame Probleme – unterschiedliche Lösungen?
Unter diesem Titel fand letzte Woche ein erstes Vernetzungs-Treffen des Bündnisses Berlinerinnen und Berliner für mehr Personal im Krankenhaus mit Pflegenden aus anderen Bereichen statt. Eingeladen waren Gesprächsteilnehmer aus den unterschiedlichen Pflegebereichen der stationären Pflege (Ulla Hedemann, Charité), der ambulanten Pflege (Frank Schumann, ambulanter Krankenpfleger, Fachstelle für Pflegende Angehörige und Mitarbeiter bei Pflege in Not (Notrufstelle bei Gewalt in der Pflege)) und Ingeborg Grade (Pflegende Angehörige, Zehlendorf).
Mit ca 25 Gästen aus unterschiedlichen Pflegeberufen oder Interessensvertretungen wie z.B. dem Deutschen Berufsverband für Pflege DBfK wurden sowohl die Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede in den Erfahrungen diskutiert sowie die Notwendigkeit der weiteren Vernetzung und eines gemeinsamen politischen Vorgehens betont. Nur so liessen sich Forderungen, die zu einer grundsätzlichen Entlastung der Pflegenden, zu einer Aufwertung und Bedarfsorientierung von Pflege führen, auch durchsetzen.
So wie das Modell des erfolgreichen Krankenhausstreikes von der -kämpferischen- Belegschaft der Charité erst praxisvorbereitend und in der Praxis gefunden und entwickelt werden musste, wird es für die unterschiedlichen Bereiche der Pflege -zum Beispiel für die ambulanten Pflegedienste- darum gehen, andere spezifische Modelle zu entwickeln, wie den eigenen notwendigen Forderungen im betrieblichen Ablauf Druck verliehen werden kann.
Einigkeit bestand darüber, dass es erforderlich ist, konkrete Auseinandersetzungen von Pflegenden (wie eben jetzt der aktuellen Auseinandersetzung der Charité-Belegschaft um die Mindestbesetzung mit Personal) solidarisch zu unterstützen aber auch mit eigenen öffentlichen Forderungen und Positionierungen, die die gemeinsame Problemlage deutlich machen zu flankieren. Eine Teilnehmerin forderte auch nachdrücklich dazu auf, die Möglichkeiten der gemeinsamen symbolischen Interessensvertretung, wie z.B. die Pflege am Boden-Flashmobs http://www.pflege-am-boden.de/index.html oder den geplanten „weißen“ Block bei der 1.Mai-Demo zu nutzen. Auf Basis der Diskussionen findet am 7. April ein Folgetreffen aller Interessierten statt, um weiter nachzudenken, wie eine gemeinsame Interessensvertretung aussehen könnte; was konkrete Modelle in den unterschiedlichen Bereichen der Pflege sein können, die Handlungsmacht entfalten; welche Druckpunkte/Hebel in den jeweiligen Strukturen gefunden werden können um Forderungen durchzusetzen . Auch Neu-Interessierte sind herzlich eingeladen!
Das Treffen findet bei ver.di statt, am Montag, den 7.4.2014 um 19:00 Uhr, Raum: 7.B. Paul Klee (7. Stock ver.di Bundesverwaltung, Paula-Thiede-Ufer 10, beim Ostbahnhof).